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Mitgefühl bedeutet Frieden

Mitgefühl bedeutet Frieden.

Danke für euer Mitgefühl mit den Menschen der Ukraine und Russlands. Danke, dass Ihr für den Frieden steht. Das schenkt mir Hoffnung, dass es anders wird als 1939.

Denn Euer Mitgefühl bedeutet Frieden.

Seit dem 24. Februar 2022 befinden wir uns in einer Situation, die wir uns nicht vorstellen konnten. Gerade in dem Moment, in dem wir uns allmählich von den Schrecken der Pandemie erholten, ereilte uns der nächste Schock: Der Angriff auf die Ukraine.

Praktisch über Nacht holten uns Weltuntergangsszenarien eines 3. Weltkrieges ein. Traumatische Erinnerungen des Kollektivs an den 1. September 1939.

Mein ganzes Mitgefühl gilt den Menschen der Ukraine, die dort unschuldig angegriffen und vertrieben wurden.

Mein ganzes Mitgefühl gilt ebenso den Menschen Russlands, die der Willkür ausgesetzt sind und schwere Konsequenzen zu tragen haben, den jungen Soldaten, die ahnungslos in ein „Manöver“ gingen und sich unversehens im Krieg befanden.

Es gibt einen entscheidenden und hoffnungsvollen Unterschied zu 1939: Dieser Unterschied zu 1939 ist, dass heute, anders als damals, tausende Menschen in vielen Ländern für den Frieden demonstrieren, dass unzählige Menschen auf allen erdenklichen Wegen ihre kompromisslose Bereitschaft für den Frieden verkünden, dass sie sich dafür in Russland sogar dafür großen Gefahren aussetzen, dass unendliche Solidarität und Mitgefühl gezeigt wird, dass Geld gespendet wird, dass Versorgung dorthin gebracht wird, Flüchtlinge aufgenommen und versorgt werden, dass es große Friedensmeditationen gibt, viele Menschen für den Frieden beten, Lichtarbeiter Friedensenergien dorthin senden, dass Künstler für den Frieden malen, singen, tanzen, musizieren, dass Staatsfrauen und Staatsmänner ihr Mögliches tun, um den Menschen dort zu helfen.

Ihr alle schenkt mir Hoffnung, dass das Helle siegt. Dafür bin ich Euch so dankbar!

Es beginnt bei jedem Einzelnen von uns, Frieden zu SEIN.

„Weltfrieden ist nur möglich, wenn jeder einzelne Mensch Frieden in seinem Herzen trägt. Jeder Mensch ist für sich selbst und seinen eigenen Frieden verantwortlich.“

Thich Nhat Hanh

Deshalb sind wir gerade in diesen Zeiten noch mehr denn je aufgerufen, in uns selbst Frieden zu finden, unser eigenes inneres Leid zu umarmen und zu transformieren. Je mehr wir uns mit uns selbst versöhnen, desto mehr steuern wir zum Weltfrieden bei. Wir und die Welt sind nicht voneinander getrennt, wir sind eins.

Frieden beginnt mit den kleinen Dingen und hat damit die Kraft, ins Unermessliche zu wachsen. Mit jedem einzelnen friedlichen Gedanken, mit jedem Lächeln, mit jedem Friedens-Post tragt Ihr also zum Frieden bei.

In Dankbarkeit,

Ihre / Eure Mona

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Achtsamkeit in Kriegszeiten

Achtsamkeit in allen Zeiten, vor allem in Kriegszeiten

„Es gibt keinen Weg zum Frieden. Frieden ist der Weg.“

Mahatma Ghandi

Im benachbarten Europa, in der Ukraine, ist am 24.2.2022 Krieg ausgebrochen.

In Europa ist Krieg, unschuldige Menschen, die genauso im Frieden leben möchten wie wir, werden unnötigerweise verletzt, getötet, verlieren ihr Zuhause, erleiden Schaden und sind willkürlichem Terror ausgesetzt.

Die Explosionen in Kiew fühlten sich so unmittelbar an, als seien sie in der Berliner Nacht zu hören.

Diese Nachricht bestürzt uns hierzulande ausnahmslos: Unsere Welt ist seit dem 24.2. über Nacht erschüttert worden.

Wir, im Nachkriegsdeutschland großgeworden, sind im tröstlichen Vertrauen aufgewachsen: Frieden galt für uns immer als höchste gesellschaftliche Priorität – daran war nicht zu rütteln.

„Frieden ist nicht alles, ohne Frieden ist alles nichts.“

Willy Brandt, 1981

Auch wenn diese Priorität in den vergangenen Jahren immer wieder auf eine harte Probe gestellt wurde, hatten wir hierzulande seit der Katastrophe des 2. Weltkrieges das Glück, viele Jahrzehnte lang im Frieden zu leben. Erst jetzt wird uns bewusst, wie unbeschwert dieses Leben auf gewisse Weise war, auch wenn das Trauma des vergangenen Weltkrieges in unserer Nachkriegsgeneration nach wie vor ein Schattendasein führte.

Seit langer Zeit beschäftigt mich die Frage, wie die Praxis der Achtsamkeit in Kriegszeiten gelebt werden kann.

Zum Glück haben wir dafür wunderbare Vorbilder: Angefangen bei Mahatma Ghandi als Vertreter des „gewaltlosen Widerstandes“, über Dr. Martin Luther King als herausragender Vertreter im gewaltfreien Kampf gegen Unterdrückung und soziale Ungerechtigkeit, dem Dalai Lama als „Botschafter des Friedens“ oder den sanften Mönch Thich Nhat Hanh, der sich nachhaltig für den Frieden in seinem Heimatland Vietnam einsetzte.

Diese Vorbilder lebten uns das vor, was für uns in Zeiten wie diesen so wichtig ist:

Achtsamkeit in Kriegszeiten.

Thich Nhat Hanh beispielsweise, begründete die Bewegung des „engagierten Buddhismus“ als der Krieg in Vietnam einzog – eine Mischung aus meditativen Erfahrungen und aktiver Hilfe für die Menschen, die unter dem Krieg zu leiden hatten.

Daraus entstanden die legendären fünf Achtsamkeitsübungen, die in fast allen buddhistischen Schulen in unterschiedlicher Betonung gelehrt werden.

Die erste Achtsamkeitsübung laut Thich Nhat Hanh, die Ehrfurcht vor dem Leben, ist wohl die wichtigste Richtlinie für den Frieden: „Im Bewusstsein des Leids, das durch die Zerstörung von Leben entsteht, geloben wir Mitgefühl für ausnahmslos alle lebendigen Wesen. Wir erlernen Wege, um das Leben von Menschen, Tieren, Pflanzen und Mineralien zu schützen. Es geht um die Entschlossenheit, nicht zu töten, das Töten durch andere zu verhindern und keine Form des Tötens zu dulden, sei es auf der Welt, in unseren Gedanken oder in unserer Lebensweise“.

Der Aspekt des Mitgefühls für alles Lebende erscheint mir hier als Haltung besonders wichtig. Und auch hier beginnt es einmal wieder bei uns selbst, bei unseren Gedanken, unserer geistigen Grundlage, so wie es uns auch der Talmud lehrt.

Vielleicht ist die größte Herausforderung für uns alle, den Krieg in unseren Gedankenströmen und inneren Dialogen zu beenden.

Ich habe mich darin ebenfalls täglich zu üben.

Jede*r hat seinen „Ur-Schmerz“, bei mir als Beobachterin ist es die Enttäuschung über die Menschheit.

Seit diesem Tag, an dem ich morgens aufwachte und die entsetzliche Nachricht erfuhr, dass Krieg in Europa herrscht, war diese Enttäuschung wieder besonders stark.

Das Einzige, was mir dabei hilft: Bedingungslose, unschuldige Liebe für alle lebendigen Wesen samt ihren Unzulänglichkeiten.

In der Theorie weiß ich, dass diese unschuldige Liebe ausnahmslos allen lebendigen Wesen zusteht. Ich habe ein Anrecht darauf, genauso wie mein Nachbar, ebenso jeder Mensch, der eine Gefängnisstrafe ableistet- ja, auch jeder Kriegsverbrecher hat ein Anrecht darauf.

Ich habe oft versucht, mir vorzustellen, wie es wäre, einem Adolf Hitler zu begegnen.

Könnte ich ihm diese unschuldige Liebe, die jedem lebendigen Wesen nach der buddhistischen Auffassung von Achtsamkeit zusteht, entgegenbringen?

Die Antwort darauf habe ich bis heute nicht gefunden.

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„Achtsamkeit ist keine rosarote Welt“

Achtsamkeit ist keine rosarote Welt

Seit langem ist die Botschaft in der Wirtschaft angekommen, dass die Integration der Praxis der Achtsamkeit ins Arbeitsleben eine positive Auswirkung auf Stress, Resilienz, Engagement der Mitarbeiter*innen, Fehlzeiten und das Vertrauen in Führungskräfte hat.

Was bedeutet die Praxis der Achtsamkeit?

Achtsamkeit bedeutet, den Moment achten, ohne ihn zu bewerten: im Hier und Jetzt zu sein, nicht nur körperlich, sondern auch mental. Viele Menschen hingegen hängen mit ihren Gedanken in der Vergangenheit oder grübeln über die Zukunft nach. Viele Menschen lenken sich von der Gegenwart ab, indem sie nostalgisch die Vergangenheit verklären oder sich um die Zukunft sorgen / bzw. von einer besseren Zukunft träumen.

Damit verpassen sie das Wertvollste: den gegenwärtigen Moment. Liegt im ständigen Vergleich, wer schneller, durchsetzungsfähiger, erfolgreicher, beliebter, schöner, klüger ist, nicht verschenktes Potential? Wer besitzt das repräsentativere Haus, den attraktiveren Partner, das bessere Auto oder das Instagram-Profil mit mehr Likes? Wenn wir uns bewusst machen, dass das Leben jederzeit endlich ist, verlieren Sorgen über die Zukunft und die damit einhergehenden Status-Symbole häufig ganz plötzlich an Bedeutung.

Hilfreich ist auch hier die Praxis der Achtsamkeit:

Ein achtsamer Mensch achtet auf den Moment, ohne ihn zu bewerten.

Eine einfache Übung dazu ist, sich auf den Atem zu konzentrieren und dadurch Distanz zu den Gedanken zu schaffen.

Das Konzept der Achtsamkeit stammt aus dem Buddhismus, in dem Meditationen eine große Rolle spielen. Es wird empfohlen, täglich mindestens 30 Minuten zu meditieren.

Dies fällt vielen allerdings zu Beginn schwer. Meditation ist für ein achtsames Leben zwar hilfreich, aber nicht zwingend erforderlich.

Keine Meditation kommt ohne Achtsamkeit aus, jedoch kann man auch ohne zu meditieren achtsam sein. Achtsamkeit lässt sich erlernen.Zu jemandem zu sagen „Meditier mal“ hingegen ist nicht wirklich hilfreich.

Foto: Canva

Andere Gelegenheiten, Achtsamkeit in den Alltag zu integrieren, sind beispielsweise:

  • Beim morgendlichen Kaffee nicht sofort die Nachrichten auf dem Smartphone zu checken, sondern auf die Geräuschkulisse wie zum Beispiel das Vogelzwitschern zu achten
  • Beim Frühstücken auf den Geschmack des Essens fokussieren – nicht auf die To-Do-Liste des Tages
  • Auf dem Weg zur Arbeit beim Radfahren die frische Luft wahrnehmen
  • Die Musik nicht im Hintergrund laufen lassen, sondern sich die Zeit zu nehmen, ein Musikstück mit voller Aufmerksamkeit zu hören
  • Beim Telefonieren nicht gleichzeitig seine Mails zu lesen

Im Alltag macht sich die positive Wirkung dieser Übung sehr rasch bemerkbar. Es fällt uns leichter, bei allem, was wir tun, aufmerksamer zu sein. Wir können die Spülmaschine achtsam einräumen, achtsam mit unserem Partner sprechen, achtsam durch den Wald laufen. Wir können die Aufs und Abs des Lebens aufmerksam beobachten. Damit entwickeln wir gleichzeitig ein Gefühl für die inneren Zusammenhänge, aus denen jene innere Weisheit entsteht, die wir für diese komplexe Welt benötigen.

Diese Erfahrung bedeutet, Frieden und Kraft in jeder, auch schmerzlichen Situation zu finden. Das Ziel ist nicht, woanders hinzugelangen. Es geht darum, da wo wir gerade sind, jederzeit GANZ zu sein.

Achtsamkeit, Einsicht, innere Klarheit und eine stabilere Gesundheit sind die natürliche Folge unserer Bereitschaft, voll und ganz im Augenblick zu leben. 

Bei aller Achtsamkeit, Wertschätzung und Empathie: Wir alle wissen, dass dies die eine Seite des menschlichen Miteinanders ist.

Was ist mit der anderen Seite, die Konflikte, die Reibungen im Arbeitsalltag? Sie erfüllt einen wichtigen Zweck: Sie ermöglicht uns das Wachsen an unseren Widerständen. Insofern ist die Annahme, dass mehr Achtsamkeit unmittelbar eine „heile Welt“ zur Folge hat, eine Illusion.

Achtsam und authentisch mit sich und anderen zu sein, bedeutet, zu seiner inneren Wahrheit zu stehen. Es bedeutet NICHT ein zu sehr auf Harmonie ausgerichtetes Verhalten.

Zu seiner inneren Wahrheit zu stehen, kann neue, unerwartete Konflikte mit sich bringen. Ich erlebe immer wieder, dass Menschen, die gerade beginnen, die Praxis der Achtsamkeit in ihr Leben zu integrieren, enttäuscht an sich zweifeln: Die allumfassende Harmonie, die sie erwarten, tritt nicht unmittelbar ein, weil neue, unvermutete Reibungen entstehen. Und genau dies hat seinen Sinn! Achtsamkeit bedeutet keine rosarote Welt: Achtsamkeit bedeutet vielmehr volle Aufmerksamkeit.

Die Praxis der Achtsamkeit ist kein „softes Wellness- Pseudo- Thema“, wie es ihr manchmal vorgeworfen wird. Im Gegenteil – hier geht es ans „Eingemachte“!

Wenn wir die Praxis der Achtsamkeit konsequent in unser Leben integrieren, werden wir uns viel  konsequenter mit unserem Ego, mit unseren Schattenseiten, mit unseren Schmerzkörpern auseinandersetzen müssen.

Diesen Seiten ins Gesicht zu blicken, ohne sie zu verdrängen, zu verleugnen, zu kompensieren, – das ist die große Herausforderung für einen umfassenden gesellschaftlichen Wandel.

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Schönheitswettbewerb der Seelen

Schönheitswettbewerb der Seelen

Wer mich kennt, weiss, dass es hier in erster Linie um die Schönheit der Seelen geht. „Wettbewerb“ ist natürlich metaphorisch gemeint.

Warum das Bewusstsein, dass wir weit mehr als unser Aussehen und „unsere äußere Hülle“ sind- so wichtig ist- neben jedem berechtigten Sinn für Ästhetik.

Die berühmte Passage im Buch „der kleine Prinz“ von Saint-Exupèry besagt so schön: „Das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar.“

Das, was in dieser Welt von Bedeutung ist, ist für das Auge unsichtbar.

In welchen Momenten nehmen wir dieses Phänomen am stärksten wahr?  Zum Beispiel, wenn wir einen Menschen, der uns am Herzen liegt, in den Arm nehmen. In diesem Moment fühlen wir etwas, eine Wärme, eine Nähe, eine Verbindung, die für das Auge unsichtbar ist. Jeder Mensch ist größtenteils unsichtbar, dafür FÜHLBAR.

Was wir am Gegenüber mit dem Auge sehen, ist ein oberflächliches Phänomen.

Es ist ein Phänomen, das wir selbstverständlich mit vollen Zügen genießen dürfen, genauso wie ein schönes Mahl. Ästhetik und äußerliche Schönheit sind Geschenke, die wir freudvoll annehmen und erleben dürfen, – im Bewusstsein, dass es sich hierbei um einen unwesentlichen Teil eines Menschen handelt.

Die Essenz und die wahre Lebendigkeit eines Menschen liegen jenseits des physischen Körpers, jenseits jeder äußeren Erscheinung.

Denn das, was einen Menschen ausmacht, ist größtenteils unsichtbar. Ja, selbst Gedanken und Emotionen sind größtenteils UNSICHTBAR. Manchmal manifestieren sie sich zwar im Gesichtsausdruck, in der Miene einer Person.

Grundsätzlich: Jedes menschliche Wesen ist auf seine unvergleichliche Art und Weise von Natur aus in jedem Lebensalter perfekt, so wie es ist.

Wie unendlich vielfältig unsere Spezies ist! Nun gibt es unterschiedlichste Geschmäcker, Meinungen und Perspektiven dazu, welches Aussehen als „schön“, „anziehend“ und „attraktiv“ bezeichnet werden kann.

Allein die unterschiedlichen Epochen verdeutlichen uns, wie stark sich der Sinn für Ästhetik wandelt. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts ergötzte sich der Maler Rubens an beleibten Frauen mit üppigen Rundungen- ein damaliges Schönheitsideal. Jahrhunderte später galt eine Wespentaille als das Non plus Ultra.

Waren die Rubens-Frauen schöner oder die Frauen mit Wespentaille? Dafür gibt es keine Antwort. Meiner Auffassung nach sind sie beide gleichermaßen schön, – solange sie nicht einem Diktat unterworfen werden. Es gibt Frauen, die von Natur aus einer Rubens – Figur gleichen und es gibt Frauen, die von Natur aus mit ihrer Zierlichkeit bezaubernd sind. Beide sind vollkommen. Die Faszination liegt in der unendlichen Fülle und Vielfalt der Menschen. Ist es nicht wunderbar, wie unterschiedlich wir alle geschaffen wurden? Ist nicht jedes Individuum einzigartig schön? Wir dürfen sogar unser Aussehen selbst kreativ nach unserem Geschmack gestalten- nur möglichst nicht bis zur Qual und Selbst-Kasteiung.

Warum die Menschheit unter dem Phänomen der optischen Schönheit leidet.

Es ist verführerisch und gleichzeitig sehr gefährlich, sich mit einer optischen Attraktivität zu identifizieren. Stellen wir uns vor, wir sind eine Frau (oder ein Mann!) mit gutem Aussehen und wir werden dafür allgemein sehr bewundert. Dies ist ein Geschenk wie viele andere und als solches dürfen wir es annehmen und genießen.

Warum ist es gefährlich, unser Lebensgefühl von unserem Aussehen abhängig zu machen?

Weil die Identifikation mit äußerer Schönheit etwas ist, das wir -also die Essenz unserer Persönlichkeit- NICHT WIRKLICH sind. Sobald wir beispielsweise stolz darauf sind, wie im obigen Beispiel auszusehen, etwa schlank, gut gewachsen, trainiert, muskulös, feminin, sexy, verführerisch, etc…. schleicht sich das EGO ein. Vielleicht fühlen wir uns dadurch anderen überlegen, zum Beispiel, weil diese übergewichtig sind, oder weil sie aus irgendwelchen Gründen als weniger „attraktiv“ gelten.

Sich überlegen zu fühlen, – aus welchem Grunde auch immer (auch weil wir vielleicht vermögender, begabter, lustiger, charismatischer, erfolgreicher sind als andere) – ist EGO pur.

Das Fatale an der optischen Schönheit: Sie kann wunderbar demonstriert und vorgeführt werden. Frauen wissen seit Jahrtausenden, wie sie gewisse äußerliche Attribute gut einsetzen können, um Macht und Einfluss über manche Männer zu gewinnen. Umgekehrt gibt es ebenso Männer, die auf diese Weise agieren.

Wir können dieses Phänomen „Manipulation“ nennen. Es gehören immer zwei dazu: Manche Männer – auch Frauen- lassen sich allzu gerne von einer bestimmten Optik manipulieren und werden damit fremdbestimmt. Diese Art von Manipulation ist in unserer Gesellschaft allgegenwärtig, in Mode, Marketing und Werbung.

Die wenigsten sind an diesem Punkt komplett frei, ich selbst bin es übrigens auch nicht. Ich bin ein Kind meiner Sozialisierung: Ich bin auch recht eitel. Ich möchte damit sogar meinem Gegenüber, zum Beispiel in meiner Arbeit- eine Form des Respekts ausdrücken.

Manchmal bewundere ich komplett uneitle Menschen- ich gehöre nicht dazu.

Je schöner wir gelten, desto mehr leiden wir….

wenn wir mit der äußeren Erscheinung (und der damit einhergehenden Bestätigung im Außen) identifiziert sind- und eines Tages nicht mehr so aussehen wie in den ehemaligen Hoch- Zeiten. Unser ganzes Selbst wird dann einfach kurz mal über den Haufen geworfen.

Es hält nicht lange, wenn wir uns aufgrund unseres Aussehens anderen überlegen fühlen. Einige Jahre, vielleicht ein paar Jahrzehnte? Das ist eine im großen Ganzen bedeutungslose Zeitspanne. Unsere äußere Hülle ist den Gesetzen der stetigen Veränderung unterworfen. Niemand bleibt davon verschont. Wie stark die Schmerzkörper an diesem Punkt gesellschaftlich ausgeprägt sind, erkennen wir daran, welche Qualen Menschen auf sich nehmen, um jünger, schöner, frischer, attraktiver zu erscheinen.

Wieviele Frauen (auch Männer!) unterziehen sich den Risiken von Schönheits-Operationen und helfen mit Botox, Fettabsaugung und Silikon an den Punkten nach, in denen sie sich mangelhaft fühlen. Für sich genommen ist das eine freie Entscheidung. Wir haben das gute Recht, hier kreativ zu sein und uns selbst zu gestalten, wie es uns gefällt- ebenso wie wir unsere Haare beim Friseur schneiden lassen.

Nur sollten wir diese Entscheidungen nicht aus einer Bedürftigkeit, sondern aus einem besonderen Bewusstsein heraus treffen.

Die Gefahr dabei ist, dass Äußerlichkeiten von der wahren Essenz eines Menschen ablenken.

Wenn wir uns ausschließlich um unsere optische Erscheinung sorgen, was kommt dann zu kurz?

Ja, richtig – unsere Seele kommt zu kurz, denn wir reduzieren uns auf etwas, das ihr nicht gerecht wird – mit fatalen Konsequenzen.

Denn wir sind NICHT unsere optische Erscheinung.

Wir sind viel mehr, wir sind eine ewige, zeitlose Essenz.

Wir sind Bewusstsein.

Wir sind viel mehr als das, was ein Auge erfassen kann.

Wie können wir diesem Leid vorbeugen, das mit der Vergänglichkeit unserer äußeren Form zusammenhängt?

Wir können in jedem Moment achtsamer mit uns und unserer Essenz sein und damit beginnen, mit uns im Frieden zu sein und uns so akzeptieren, wie wir sind:

Alles in unserem jetzigen Leben ist „geliehen“. In dem Moment, in dem wir die Form dieses Lebens verlassen und uns in die nächste Dimension bewegen, lassen wir vieles hinter uns:

Unseren Besitz, unsere vermeintlichen „Reichtümer“, unseren Ruhm, unsere Erfolge, unser Ferienhaus, unseren Porsche, unsere Zweitwohnung. Unsere körperliche Hülle ist letztlich ebenfalls nur geliehen, vorübergehend und – wie alles Irdische- dem Verfall ausgesetzt.

Wenn wir uns nun – in der Blüte unseres Lebens- darin üben, uns mit unserem ALL-EINS-SEIN, der Präsenz jenseits des physischen Körpers- zu verbinden, hat dies zur Folge, dass wir kontinuierlich in der Gegenwart leben.

Erst dann sind wir mit unserer wahren, unmittelbaren Lebendigkeit verbunden, die heilsamer ist als jede verschönernde Maßnahme.

Wir dürfen uns der Schönheit unserer Seelen bewusst sein – in jedem Moment.

Ich rufe deshalb (metaphorisch) auf zum Schönheitswettbewerb der Seelen.

Wer ist die schönste Seele im ganzen Land?

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Mit Achtsamkeit zum eigenen Genius

Mit Achtsamkeit zum eigenen Genius

Heutzutage erleben wir einen neuen Zeitgeist: Bis vor wenigen Jahren war es noch üblich, sich auf einen Beruf dauerhaft festzulegen. Inzwischen beobachte ich den neuen Trend, sich im Abstand von einigen Jahren immer wieder neu zu erfinden. Eine Führungskraft in einer Spitzenposition beispielsweise besinnt sich, einen neuen beruflichen Weg einzuschlagen, auf das hohe Gehalt zu verzichten und den lang gehegten Lebenstraum eines Weingutes zu verwirklichen. Oder ein langjähriger Mitarbeiter verlässt seine „sichere Anstellung“, um eine neue Unternehmung wie ein Yoga- Retreat zu gründen. Oft sind diese Lebensträume mit einer Existenzgründung verbunden, die zu einschneidenden Veränderungen führen kann, denn der Weg zur unternehmerischen Selbständigkeit erfordert nicht nur gute Ideen und Initiative, sondern vor allem eins: sehr viel Mut.

Das Wort „Mut“ entstammt dem Althochdeutschen „Muot“ und bedeutet Entschlossenheit, Passion, Gemütszustand.

Woran liegt es, dass zahlreiche selbständige Karrieren niemals begonnen werden? Viele Menschen wünschen sich zwar, selbständig zu sein und haben dafür originelle Ideen, die unsere Gesellschaft sehr bereichern würden. Bedauerlicherweise können sie häufig ihre Ängste vor einem möglichen Scheitern nicht überwinden. Oft haben diese Ängste ihre Ursache in einem Mangel an Selbstbewusstsein- also das Bewusstsein über die eigenen Talente und wie diese am effektivsten im gewünschten Geschäftsmodell entfaltet werden können. Immer wieder erfahre ich von Menschen, die kurz vor einer Existenzgründung stehen, dass Existenzängste und die Ängste vor einem möglichen Scheitern die stärksten Blockaden darstellen. So werden viele Geschäftsideen und Konzepte nie umgesetzt, was sehr schade ist.

Wie bekommt man diese Ängste wieder in den Griff? Mit dem achtsamen Umgang mit dem eigenen Genius.

An diesem Punkt ist vor einer überstürzten Entscheidung eine tiefe Innenschau angesagt: Es darf in einem geschützten Raum in aller Ruhe betrachtet werden, woher diese Blockaden stammen und ob sie eine berechtigte Grundlage haben. Manchmal sind Ängste durchaus wertvoll, um uns vor leichtsinnigen Entscheidungen zu warnen. Hin und wieder haben sie einen völlig anderen Ursprung und stellen eine Bremse dar. In diesem Fall dürfen sie achtsam aufgelöst werden, um in die volle eigene Kraft zu kommen.

Stellen wir uns vor, jeder Selbständige entfaltet seinen individuellen Genius mit Leichtigkeit, weil er sich seiner Persönlichkeit, seiner Talente, seiner Licht- und Schattenseiten- und wie sich diese auf seine Geschäftsidee auswirken, voll bewusst ist.

Und stellen wir uns vor, wieviel Freiheit und Energie jeder Selbständige bei seiner Existenzgründung entfaltet, wenn er sich von inneren, unsichtbaren, stark fühlbaren Ketten wie Ängsten, Schuldgefühlen und Erwartungen anderer befreit hat, um sich seiner Berufung hinzugeben.

Unter dieser Voraussetzung ist es möglich, achtsam die eigenen Qualitäten im Geschäftsmodell erfolgreich zu integrieren. Dies hat wiederum zur Folge, dass Selbständigkeit kein Prozess von Überwindung, Sorge und Mühsal mehr ist, sondern eine Inspiration und Bereicherung sowohl für sich als auch für andere.

Workshop „Mit Achtsamkeit zum eigenen Genius“ mit Mona Katzenberger am 20.10.2019 bei der Entrepreneurship Summit Berlin, im Henry-Ford Bau der FU Berlin