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Ave Maria- Gedanken zur weiblichen Loyalität

Ave Maria- Gedanken zur weiblichen Loyalität

Gedanken an die Marias dieser Welt am Beispiel Maria Stuart:

Das Schicksal Maria Stuarts regt aus aktuellem Anlass immer wieder zur Reflektion an- es galt damals genauso wie heute: Wann finden die Frauen zur Kraft einer gegenseitigen Loyalität?

Es war seinerzeit im 16. Jahrhundert – in einer männlich dominierten Epoche, in der die Frauen üblicherweise wenig Macht ausübten und kaum Respekt erfuhren- alles andere als einfach, eine Maria Stuart, Königin von Schottland – oder eine Queen Elizabeth zu sein.

Im Kinofilm „Maria Stuart-Königin von Schottland“ imponierte mir die einzige Begegnung von Frau zu Frau, als Elizabeth Maria in ihrem einfachen Versteck aufsuchte, in das sie sich vor ihren Gegnern zurückgezogen hatte.

Das Treffen war denkbar angespannt- hervorragend verkörpert die vielschichtigen Emotionen der beiden Frauen: Es bewegte sich in der ganzen Bandbreite zwischen Neugier, Angst, Verletzlichkeit, Misstrauen, Neid, Konkurrenz, Geltungsdrang, Machtanspruch und einer tief verborgenen, weiblichen Sehnsucht- der Sehnsucht nach Schwesternschaft.

Diese wird von Maria zum Ausdruck gebracht, indem sie temperamentvoll äußert „Lass uns gegen die Männer, die uns unsere Macht nehmen wollen, verbünden und Schwestern sein! Gemeinsam sind wir viel stärker!“ Elizabeths Gesichtsausdruck verrät, dass Maria einen tief verborgenen, uneingestandenen Wunsch Elizabeths in Worte fasst.

Ihre tiefe Einsamkeit verbindet die beiden Frauen auf mysteriöse Weise. Maria- verfolgt, beneidet, gehetzt – im verborgenen Versteck- ist nicht einsamer als die allseits respektierte Elizabeth.

Wir Zuschauer wissen bereits, dass Elizabeth eine ungeahnte Chance nicht ergreifen wird: Die Chance, sich mit Maria zu verbünden und in einer männlich dominierten Welt „als Schwestern“ gemeinsam stark zu sein. Nein, Elizabeth ist innerlich zu zerrissen vor Angst und Zweifeln. Am Ende wird sie Jahre später ihre weibliche Rivalin am Schafott hinrichten lassen. Wie lebt es sich weiter, nachdem die weibliche Konkurrentin, die ihre Schwester sein wollte, aus dem Weg geräumt wurde? Karma und das Gewissen bleiben Elizabeth erhalten. Tief innen wissen wir von der höheren Gerechtigkeit, der wir uns nicht entziehen können.

Das Thema der weiblichen Loyalität ist bis heute hoch aktuell. Ich beobachte nach wie vor, dass Frauen sich nicht genug verbünden- manchmal aus Angst vor der Gegnerin.

Kennt nicht jede Frau diese traurige Erfahrung?

Eine grundsätzliche Frage beschäftigt mich bis heute: Wann finden wir Frauen zu der gewaltigen Kraft einer wahren gegenseitigen Loyalität?

Weihnachten, das alljährliche Fest der Geburt Jesu Christi, ist auch das Fest der Mutter Jesu Christi, Maria. Sie war der Inbegriff einer liebevollen, warmherzigen Frau. Sie kämpfte für das Wahrhaftige und für die bedingungslose Liebe. Mit Sicherheit lohnt es sich, nicht nur zum Anlass des Weihnachtsfests, einen Moment innezuhalten, den Marias dieser Welt zu gedenken und den nächsten Schritt in Richtung schwesterlicher Loyalität zu gehen.

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Warum es uns lebendiger macht, mutig in den Spiegel unserer Seele zu blicken 

Warum es uns lebendiger macht, mutig in den Spiegel unserer Seele zu blicken 

Unsere Schatten und unsere Lebendigkeit

Warum es uns lebendiger macht, mutig in den Spiegel unserer Seele zu blicken

„Gott ist ein Künstler. Er erfand die Giraffe, den Elefanten und die Ameise.
Nie hielt er sich an einen vorgegebenen Stil. Er tat einfach nur, was er wollte.“
Pablo Picasso

Woher wissen wir, was richtig und was falsch ist, was als „Licht“ und als „Schatten“ zu bezeichnen ist?

Wir Menschen möchten vorangehen, unseren Weg gehen, unsere Berufung erfüllen, wir fühlen uns verpflichtet, dabei alles „richtig“ zu machen. Wer aber sagt uns, was richtig ist? Wir versuchen es mit einem Wertesystem festzulegen.

Und doch gelingt es uns bei aller Liebsmüh nicht immer, diesem Wertesystem zu folgen.
Ist es lebendig, immer „vernünftig“ zu sein?
Immer nur „vernünftig“ zu sein könnte bedeuten, jeden Tag die farblich zu den Klamotten abgestimmten Schuhe zu tragen, nie ein Eis zu essen, niemals einfach mal in den Tag hinein zu leben und die Seele baumeln zu lassen- auch wenn sich zuhause das Geschirr türmt und die Steuererklärung längst fertig sein sollte.
Seid ruhig mal „inkonsequent“, ändert Eure Meinung, probiert Euch aus- solange dabei niemand zu Schaden kommt.

Ich erinnere die Menschen, die ich begleite, gerne daran, dass wir nicht in einer Welt leben, die nur aus „Schwarz“ oder „Weiß“ besteht, sondern aus unendlich vielen Zwischentönen.
Die vermeintlichen „Fehler“ sind in erster Linie Erfahrungen, die wichtige Botschaften für uns enthalten.

Die Scham über vermeintliche Fehler beraubt uns tragischerweise unserer Möglichkeit, mutig, kraftvoll und mit Lebensfreude unser Leben zu meistern.

Wenn wir in den Spiegel der eigenen Seele blicken, finden wir bei jedem von uns alle nur erdenklichen Farbtöne, Licht-  und eben auch unsere Schattenseiten.

In unserer virtuellen Welt voller perfekter Urlaubsbilder gibt es eine weit verbreitete Tendenz, den Focus nur auf unsere „Lichtseiten“ zu lenken und die Schattenseiten ins Abseits zu verdrängen.
Das klappt nicht: Die Schattenseiten führen dann ein Eigenleben und brechen dafür umso stärker und unberechenbarer aus.

Sie sind gleichermaßen präsent und haben unsere Aufmerksamkeit ebenso verdient wie unsere Lichtseiten.
Je mehr wir unsere „Schatten“ wertfrei ansehen und annehmen, desto mehr wird unser Licht zum Strahlen kommen.

Viele von uns wurden bedauerlicherweise nicht mit bedingungsloser Liebe erzogen, sondern vielmehr programmiert, geliebt zu werden, wenn sie nach dem Wunsch ihrer Eltern „funktionierten“. Genau hier liegt die Herausforderung, diese Erfahrung zu überwinden, und daran zu wachsen.

 

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Feinfühligkeit aus einer anderen Perspektive

Feinfühligkeit aus einer anderen Perspektive

Vor einiger Zeit war ich auf einem Fest in Hamburg, – und wie der Zufall es wollte, war mein Tischnachbar ein junger, sympathischer und sehr motivierter Psychiater.
Wir führten ein angeregtes Gespräch! Es überraschte mich sehr, dass er von mir zum 1. Mal im Leben vom Phänomen der Hochsensibilität erfuhr!!
Selbstverständlich haben die Herangehensweisen in der Psychiatrie ihre Notwendigkeit und ihre Berechtigung.
Es kam anders, als ich es erwartet hätte: An einem Punkt waren wir uns völlig einig- ich werde mich hier aus gebotenen Gründen vorsichtig ausdrücken:
Manche Menschen müssten nicht zwingend in psychiatrischer Behandlung und schwerer Medikation sein, wenn sie einfach nur von klein auf richtig gesehen, verstanden und ihrem Typ entsprechend behandelt werden würden- was erschreckend oft nicht der Fall war.

So geht es auch uns Feinfühligen! Häufig wurden wir wegen unserer Gabe schlicht missverstanden und in eine Schublade gesteckt, in die wir nicht hinein gehören- tragischerweise kann dies bis hin zur Fehldiagnose führen. Ich war völlig baff: Sogar hier teilte mein Tischnachbar meine Auffassung. Wenn wir einmal weiterdenken- dies kann heftigste Konsequenzen für unser Leben und unsere physische und psychische Gesundheit haben.

Ich fragte ihn, wie dieser gesellschaftliche Missstand aufgelöst werden könnte. Seine klare Antwort war: Wir alle sind aufgerufen, Verantwortung für unsere seelische Balance zu übernehmen. Dies heisst auch, in sich selbst zu investieren, wenn wir die stimmige Vertrauensperson dafür finden.
Coaching nannte er eine exzellente Variante, um inneres Gleichgewicht zu finden und heftigen Entwicklungen vorzubeugen.
Er fand einen pragmatischen Vergleich: In unserer Gesellschaft ist es absolut üblich – ohne auch nur mit der Wimper zu zucken- Beträge wie 1.200 € jährlich für die Wartung des Kfz zu investieren.
Aber wenn es um das Wohl unserer Seele geht?
Da wird regelmäßig gerne gespart- und dies zahlt sich auf lange Sicht nicht aus.

Je besser wir uns selbst kennen, je entspannter wir im Umgang mit uns und unserer Einzigartigkeit sind- je bewusster wir uns darüber sind, wer wir WIRKLICH sind- desto „unangreibarer“ werden wir – wo auch immer wir uns bewegen.

Das Bewusstsein für die Feinfühligkeit in der Gesellschaft steckt noch in den Anfängen- meine Arbeit dient auch dem Ziel, dieses Bewusstsein allgemein zu stärken.

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